Die Astrologen von Hangay by Ernst Vlcek
Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Tarkan, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1987-10-16T01:00:00+00:00
5.
In den ersten zehn Tagen kam Perry Rhodan mit seinen Nachforschungen kaum weiter. Das Volk der Benguel blieb für ihn so geheimnisvoll und widersprüchlich wie am ersten Tag. Selbst sein Besuch beim Astral-Rat Sterngucker, von dem er sich einiges versprochen hatte, brachte nichts ein, von der Bestätigung mal abgesehen, daß die Benguel ein Volk voller Rätsel waren, das in kein Schema paßte und das zwar eine Reihe von zivilisatorischen Errungenschaften und eine Technik besaß, doch waren auch diese in sich so widersprüchlich wie die Benguel selbst.
Und Rhodan sprach absichtlich nicht von einer eigenen Technik der Benguel, denn diese Mischung aus Relikten des Mittelalters und Technik des Hyperzeitalters, dieses Sammelsurium technischer Artefakte aus allen möglichen Epochen, mochte den Zivilisationen aller möglicher Völker entliehen sein, aber Errungenschaften der Benguel waren sie gewiß nicht.
So viel stand fest.
Aber weiter als zu diesem Wissensstand kam Rhodan nicht. Es tat sich überhaupt nichts.
Und dann passierte plötzlich alles auf einmal, und Rhodan wurde von den Geschehnissen förmlich überrollt.
An diesem Morgen zeigte sich Beodu in einer eigenartigen Stimmung. Für Rhodan stellte es sich als eine Mischung aus Fröhlichkeit und Melancholie dar. Beodu konnte sich wohl selbst nicht entscheiden, welcher dieser Stimmungen er den Vorzug geben sollte, also schwankte er zwischen ihnen hin und her. „Ich habe wieder geträumt", eröffnete er Rhodan mit fröhlichem Gezwitscher.
Er hatte auch die Nächte zuvor geträumt, aber es waren alles nebulose Träume, vielleicht von schwerwiegendem Inhalt, aber nicht faßbar und nicht zufriedenstellend zu deuten gewesen. „Vorträume" hatte der Attavenno sie genannt, weil er überzeugt war, daß sie die Vorboten von gewichtigen Wahrträumen waren.
Und nun schien es endlich soweit zu sein. „Was für Träume waren es?" erkundigte sich Rhodan. „Es war nur ein Traum. Der Traum!" sagte Beodu in der Überzeugung, daß Rhodan wisse, von welchem Traum er sprach. Und Rhodan wußte es. „War es eine bloße Wiederholung des Traumes, oder hat sich diesmal etwas daran verändert?" fragte Rhodan. „Woher weißt du das?" wunderte sich Beodu. Nachdem Rhodan ihm versicherte, daß er nur geraten hatte, schien Beodu erleichtert und fuhr fort: „Die Szenerie war wieder dieselbe. Und die beiden Wesen waren dieselben. Ein Juatafu und ein Benguel.
Da bin ich absolut sicher. Und ich schwebe über ihnen, schwebe auf sie hinab und töte sie. Am Ablauf hat sich nichts geändert, und es ist auch gleichgeblieben, daß ich, nachdem ich die beiden Opfer getötet habe, irgendwie Erleichterung empfinde, so als hätte ich mich eines wichtigen Auftrags entledigt."
„Was ist dann überhaupt anders als bei den vorangegangenen Träumen?"
„Ich bin gar nicht der Töter!" rief Beodu glücklich. „Ich bin nur ein Zuschauer. Mein Geist schlüpft in die Haut eines anderen, ich sehe das Geschehen mit seinen Augen und erkenne, daß dieser andere die Tat begeht. Und es ist auch der Fremde, der das Gefühl der Erleichterung und des Glücks auf mich überträgt.
Kannst du dir vorstellen, wie erleichtert ich nach dem Aufwachen war? Ich habe nichts mit diesem Doppelmord zu tun!"
„Und hast du erkannt, wer der Täter war?"
„Ein Fremder, ein Unbekannter!" platzte Beodu heraus; es kam ein wenig zu schnell aus seinem Rüssel.
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